2017. augusztus 7., hétfő

Unterkunft in Berlin -Treptow Hier finden homo- und transsexuelle Geflüchtete Schutz

Sie kommen aus dem Irak, aus Syrien, dem Iran, aber auch aus den ehemaligen Sowjet­s‍taaten und aus Nordafrika: Etwa 120 schwule, lesbische und transgeschlechtliche Geflüchtete aus insgesamt 19 Ländern leben derzeit in einer besonderen Unterkunft in Treptow. Seit eineinhalb Jahren gibt es ein Heim für LGBTI-Geflüchtete – die er­s‍te größere Einrichtung dieser Art in Deutschland. Die genaue Adresse ist aus Sicherheitsgründen nur wenigen bekannt.„Etwa 80 Prozent der Bewohner sind schwule oder bisexuelle Männer, 20 Trans-Frauen und einige wenige lesbische Frauen“, sagt Stephan Jäkel von der Schwulenberatung, die die Unterkunft betreibt. Der Großteil ist zwischen 20 und 30 Jahren alt. Für viele von ihnen ist das Haus der er­s‍te Ort, an dem sie sein können, wie sie sind: Die mei­s‍ten wurden in ihrer Heimat aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verfolgt. In vielen muslimisch geprägten Gesellschaften ist Homosexuellenfeindlichkeit weit verbreitet. In neun Ländern droht Schwulen und Lesben sogar die Todesstrafe. Gewalt durch Mitbewohner in anderen Unterkünften „Die Menschen, die wir betreuen, sind schwer traumatisiert von Kriegen in ihrer Heimat, von der Flucht – aber auch, weil sie schon ihr Leben lang kriminalisiert, stigmatisiert, ausgegrenzt oder mißhandelt wurden“, sagt Jäkel. Viele grausame Geschichten haben er und sein Team schon gehört. Manche der Bewohner hätten auch Gewalt in Deutschland erfahren – etwa durch Wachpersonal oder Mitbewohner in anderen Unterkünften. Immer wieder berichten Geflüchtete von Beschimpfungen, Bedrohungen, Erpressungen, Schlägen, sogar von Vergewaltigungen. Die Täter stammen häufig aus den gleichen Ländern wie die Opfer: Die Peiniger sind diejenigen, vor denen sie aus ihrer Heimat geflohen sind.Diskriminierung erleben schwule, lesbische und transgeschlechtliche Geflüchtete aber auch im Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten, etwa durch homophobe arabische Übersetzer. 50 solcher Fälle – vor allem Beleidigungen – hat es laut Senatsverwaltung für Ju­s‍tiz im vergangenen Jahr gegeben. 29 Wohnungen Der Bedarf nach besonderen Schutzräumen wie der Unterkunft in Treptow ist daher immens. Seit das Haus im Februar 2016 eröffnet wurde, ist es fast durchgängig voll ausgela­s‍tet. Insgesamt 29 Wohnungen sind vorhanden, zwischen einem und vier Zimmern sind diese groß, verteilt auf sechs Etagen.Das Haus ist Er­s‍taufnahmeeinrichtung und Gemeinschaftsunterkunft zugleich. Viele Ehrenamtliche helfen mit, es gibt verschiedene Workshops und Beratungsangebote. „Das Haus soll aber nur eine Unterkunft sein. Wir wollen, daß die Bewohner rausgehen und sich integrieren“, sagt Jäkel. Sie sollen das Leben in Berlin kennenlernen und sich nicht abschotten.Auch wenn mittlerweile weniger Geflüchtete in die Stadt kommen – daß das Haus bald nicht mehr gebraucht wird, daran glaubt Jäkel nicht. „Wir brauchen weitere Unterkünfte. Etwa kleinere Wohngemeinschaften, in denen diejenigen, die besondere Unter­s‍tützung brauchen, besser betreut werden können.“ Zudem sucht die Schwulenberatung Menschen, die freie Wohnungen haben, damit möglichst viele Geflüchtete ein ganz normales Leben in Berlin beginnen können.

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